I carried a water melon!

Wer erinnert sich nicht an den legendären Satz von Baby: „I carried a water melon.“?

Ok, für alle jene, die zu jung sind oder auch jene, die diesen Film trotz hunderter Wiederholungen noch nie gesehen haben und auch für jene, die ihn gerne schnell vergessen würden: dieser legendäre Spruch stammt aus dem epochalen Kinofilm „Dirty Dancing“ aus dem Jahr 1987.

Eigentlich ziemlich peinlich: da steht man vor diesem unglaublich coolen Typen und das Erste, was man sagt, ist: „Ich habe eine Wassermelone getragen.“ Ja, sowas kann passieren.

Hier ein 18-Sekunden Clip aus dem Kinofilm, der die Misere zeigt: YouTube.

Aber wie bedeutsam ist diese Melone, ja geradezu lebensverändernd! Denn hätte Baby nicht angeboten, diese Wassermelone zu tragen: sie hätte Johnny Castle nicht getroffen, hätte nicht tanzen gelernt, keinen Einblick in einen ihr gänzlich fremden Lebensstil bekommen, sich nicht unsterblich verliebt, keine Liebes- und Familiendramen erlebt. Wäre schade gewesen!

Giovanni Stanchi: Wassermelonen, Pfirsiche Birnen und andere Früchte in einer Landschaft, spätes 17. Jahrhundert.

In der klassischen Malerei kommt die Melone typischerweise in Stillleben vor, ein schönes Beispiel ist dieses Gemälde von Giovanni Stanchi aus dem 17. Jahrhundert: meisterlich gemalt, wunderschön anzusehen, ein tolles Food-Bild einfach.

Interessanterweise werden jahrhundertalte Gemälde wie dieses manchmal auch für biologisch-historische Forschungen verwendet: anhand der Farbe des Fruchtfleischs oder der Form der Schale kann beispielsweise die Entstehung bzw. Verbreitung von unterschiedliche Varianten von Früchten nachvollzogen werden.

Wassermelonenmuseum, Nähe Peking, China

Auch Tausende von Kilometern entfernt ist die Wassermelone sehr präsent: In China, in der Nähe der Hauptstadt Peking, ist der Wassermelone sogar ein eigenes Museum gewidmet. Es zeigt angeblich (ich war leider noch nicht persönlich dort) alle möglichen Aspekte rund um diese Frucht, von ihrem Ursprung in Afrika, den zahlreichen Sorten und ihren jeweiligen Anbaumethoden sowie ihren Stellenwert innerhalb der chinesischen Esskultur.

Diese sehr lange Tradition hat unter anderem auch Gedichte über Melonen hervorgebracht – und ein eigenes Wassermelonenfest, ebenfalls in der Nähe von Peking. Mit Pilzen gefüllte Wassermelonen, Knödel mit Wassermelonen-Füllung, Wassermelonen aus Marzipan oder Bohnenpaste, Hummer mit Wassermelone und vor allem kunstvollste Schnitzwerke – besonders dekorativ schon alleine aufgrund des markanten Farbenspiels von Grün, Weiß und leuchtendem Rot.

Und schließlich zum Abschluss dieser sommerlichen Wassermelonenrundschau: am 3. August begeht man in den USA den Nationalen Tag der Wassermelone. Na dann!

Schönen Sommer wünscht euch ArtFood!
Im September sehen wir uns an dieser Stelle wieder.

ArtFood: Essen mit Kunst. 


Infos & Quellen
*Der legendäre Satz, der für Baby eine gänzlich neue Welt eröffnet, hier in einer längeren Szene: YouTube (6m 12s).
*Was alte Gemälde über die Evolution von Obst, Gemüse und Getreide erzählen: science orf.
*Museum für die Wassermelone in China.
*Festival der Wassermelone, Peking.

Bilder:
*Titelbild: Spudaitis, Pixabay.
*Melonen im Ganzen: PublicDomainPictures, Pixabay.
*Melone aufgeschnitten: Mary Berg, Pixabay.
*Giovanni Stanchi: Wassermelonen, Pfirsiche Birnen und andere Früchte in einer Landschaft, spätes 17. Jahrhundert. Wikimedia.
*Wassermelone geschnitzt: german.china.org.
*Wassermelone mit Baiser: marinaphotographyhenna, Pixabay.

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